Turbo-Abi und Demografie kosten Burgbesucher

Viel Volk zieht nur während der Mittelaltermärkte auf einmal durchs Burgtor in die Höfe.

Viel Volk zieht nur während der Mittelaltermärkte auf einmal durchs Burgtor in die Höfe. Foto: Christof Hüls

„Nur“ noch unter 60.000 Besucher im vergangenen Jahr

Märkischer Kreis. Die Aufzug-Baustelle, das kalte Wetter zu Jahresbeginn, schrumpfende Schulen und der Lerndruck  sollen schuld sein, dass im vergangenen Jahr weniger Besucher zur Burg kamen. Das meint Museumsleiter Stephan Sensen. Dank der aktuellen Sonderausstellung und mehr Menschen in den anderen MK-Museum kann er trotzdem ein minimales Besucher-Plus vermelden. Insgesamt 76.367 Menschen strömten durch die drei MK-Museum.

Die Burg Altena mit ihren Museen bleibt zwar Hauptmagnet, rutschte aber 2013 deutlich unter die 60.000er Grenze. Die Kassen zählten exakt 57.895 Besuche (2.533 weniger als im Vorjahr). Aber es hätte schlimmer kommen können, so Museumsleiter Sensen: „Dass der Besucherrückgang nicht stärker ausfiel, lag vor allem an der sehr gut vom Publikum angenommenen Sonderausstellung „Große Welt in Klein – Puppenstuben und Kaufläden aus der Sammlung Ott“. Natürlich zählen auch Events wie der große Altenaer Mittelaltermarkt mit.

Keine Zeit für außerschulische Lernorte

Immer seltener lassen sich Schulkassen auf der Burg blicken. Sie haben den größten Anteil an den  Gruppenbuchungen, deren Zahl jedoch um rund ein Drittel auf 7737 schrumpfte. Das spiegelt laut Sensen den demografischen Wandel und die Veränderungen des Schulsystems wieder: „Es gibt weniger Schulklassen; außerdem bleibt bei Turboabitur und Ganztagsschulen wenig Zeit für den Besuch außerschulischer Lernorte“, vermutet der Museumsleiter.

Entsprechend weniger Führungen und museumspädagogische Programme wurden gebucht. In den Museen Burg Altena fanden 1.012 Führungen mit 13.594 Personen statt. Das bedeutet, dass mehr als jeder vierte Besucher an einer Führung oder einem Programm teilnimmt.  Nach wie vor zählten die museumspädagogischen Programme der Museen Burg Altena aber zu den am intensivsten nachgefragten Angeboten aller Museen in Westfalen.

Seit 1996 war der Zutritt zur Burg wieder nur durch das Kassenhaus möglich. Nach dem Einbruch im Umbau-Jahr folgte ein steiler Anstieg der Besucherzahl im Jahr 2002 (braune Kurve oben). Das Deutsche Drahtmuseum führte immer nur ein Schattendasein mit maximal 13.201 Besuchern (im Jahr 2011). Daten: Märkischer Kreis, Grafik: Christof Hüls

Seit 1996 war der Zutritt zur Burg wieder nur durch das Kassenhaus möglich. Nach dem Einbruch im Umbau-Jahr folgte ein steiler Anstieg der Besucherzahl im Jahr 2002 (braune Kurve oben). Das Deutsche Drahtmuseum führte immer nur ein Schattendasein mit maximal 13.201 Besuchern (im Jahr 2011). Daten: Märkischer Kreis, Grafik: Christof Hüls

Fast 23 % mehr Gäste im Deutschen Drahtmuseum

Eine alte Drahtziehmaschine, wie sie ab und zu im Deutschen Drahtmuseum in Altena in Funktion zu sehen ist. Foto: Hüls

Eine alte Drahtziehmaschine, wie sie ab und zu im Deutschen Drahtmuseum in Altena in Funktion zu sehen ist. Foto: Hüls

Obwohl das Drahtmuseum hauptsächlich über die Kombikarte an die Museen Burg Altena angebunden ist, entwickelten sich dort die Besuchszahlen deutlich besser. Mit 13.444 Besuchen hatte es 2.485 bzw. 22,7 Prozent Besuche mehr als 2012 zu verzeichnen. Gegenüber 1996 sind das sogar fast 80 Prozent mehr.

Die Luisenhütte in Balve-Wocklum sprengte 2013 die 5000-er Grenze und vermeldet 5028 Besucher.
Burg Altena
Deutsches Drahtmuseum

pmk-Bericht, umgeschrieben

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