Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein vollendet am heutigen Montag (6. Mai) sein 50. Lebensjahr.
Kein Bürgermeister in Deutschland dürfte in den vergangenen 365 Tagen häufiger „unter Tage“ gewesen sein als Andreas Hollstein. Der Helm gehörte schon zur BM-Dienstkleidung. Die Schutzhaube wird er aber sicher bald ablegen, denn im neuen Lebensjahr soll das neue Tor zur Burg Altena offiziell öffnen.
Nur wenige hundert Meter lenneaufwärts betrieben seine Eltern einst ein Spielzeuggeschäft. Man sagt Andreas Hollstein nach, dass er schon als Jugendlicher vom Bürgermeister-Beruf träumte. Er studierte jedoch zunächst Jura, arbeitete zwei Jahre lang bis 1995 in der Botschaft Litauens in Bonn und assistierte als Wissenschaftlicher Mitarbeiter dem damaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Lohmann.
Als Mitglied des Rates übernahm er den Vorsitz des neuen Ausschusses für Struktur- und Wirtschaftsförderung. Der Rat wählte ihn zum ehrenamtlichen Stellvertretenden Bürgermeister.
1999 schaffte er es: 58 Prozent der Altenaer wollten ihn als ersten hauptamtlichen Bürgermeister an der Spitze der Stadt sehen.
Sicher wären bessere Zeiten vorstellbar, als gerade jetzt die Geschicke der ehemaligen Kreisstadt Altena zu lenken, die ständig fast pleite ist. Prozentual hat wie keine andere Kommune in NRW so viele Einwohner verloren wie Altena. Statt Wahlgeschenke zu verteilen, nahm Hollstein den Altenaern notgedrungen wertvolle Strukturen und machte sich damit sicher nicht nur Freunde. Das vermutlich größte Bauernopfer war das Freibad am Linscheider Bach. Er ruderte auch nicht zurück, als die Freibad-Retter vor das Verwaltungsgericht zogen, dass jedoch seine Position bestätigte.
Aus der Not hat eine Tugend gemacht. Bundesweit reist er als Redner und Talk-Gast durch die Lande. Er schreibt in Fachmagazinen über die Initiativen „seiner Stadt“ und über die frühe Reaktion auf den demografischen Wandel. Das mag auch dazu beigetragen haben, dass landes- und bundesweit Politiker und andere Entscheider auf Altena aufmerksam wurden und die Stadt wohlwollend unterstützten.
Die Wahlen gaben ihm Recht: 2004 machten 64,9 % der Altenaer ihr Kreuz am Namen Hollstein, bei der letzten Kommunalwahl waren es sogar 69,3 %.
Weil zwischen Burg und Tal ja gerade so viel Bergmanns-Jargon gesprochen wird, sei Andreas Hollstein hiermit auch „Glück auf“ im 51. Lebensjahr gewünscht!
Christof Hüls