Vereinbarung mit Wohlfahrtsverbänden
Märkischer Kreis. (pmk) Im öffentlichen Verkehrsraum des Märkischen Kreises gibt es demnächst nur noch karitative Altkleidersammlungen. Am 16. Dezember unterzeichneten der Landrat des Märkischen Kreises, Thomas Gemke, und Wohlfahrtsverbände einen Kooperationsvertrag.
Thomas Gemke erklärte: „Die Vereinbarung gibt den Bürgern die Sicherheit, dass ihre Altkleider in geordnete Verwertungswege gelangen und tatsächlich gemeinnützigen Zwecken dienen.“ Zu den Kooperationspartnern gehören die Aktion Friedensdorf, der Aktionskreis Pater Beda, die Arbeiterwohlfahrt, die Brockensammlung Bethel, die Caritas, die DRK, die Johanniter, das Kolping Werk und die Malteser. Im Rahmen der Vertragsunterzeichnung wurde zudem der neue Kooperationsaufkleber präsentiert. Der blau-weiße Aufkleber, der alle Container der Zusammenarbeit kennzeichnen wird, signalisiert den Spendern die Rechtmäßigkeit der Sammlung.
Gute Preise locken kommerzielle Konkurrenz
Im Märkischen Kreis sammeln Wohlfahrtsverbände seit jeher Altkleider, um mit den Erlösen ihre gemeinnützige Tätigkeit zu finanzieren. Diese verlässliche Einnahmequelle wird den Karitativen zunehmend streitig gemacht. In den letzten drei Jahren ist die Nachfrage nach gebrauchten Textilien rasant gestiegen. Sortierbetriebe bezahlen bis zu 450 Euro für die Tonne. Immer mehr kommerzielle Sammler drängen in den Markt. Auch zahlreiche Betrüger mischen im Geschäft mit den Altkleidern mit und stellen Container auf, die den Eindruck erwecken, sie seien karitativ. Sie tragen Fantasienamen.
Da die Sammelbehälter oft auf privaten Grundstücken wie beispielsweise Supermarktparkplätzen aufgestellt werden, könnten die Behörden nicht so einfach durchgreifen, heißt es in einer Pressemitteilung des Märkischen Kreises. Wer wolle, dass die Erlöse gemeinnütziger Arbeit zu Gute kommen, sollte darauf achten, wo er die Altkleider hineinwirft. Legale Container der gemeinnützigen Kleidersammler sind immer mit der vollständigen Adresse und Telefonnummer der Organisation beschriftet. Zusätzlich klebt auf ihnen zukünftig das blau-weiße Kooperationszeichen des Märkischen Kreises. Dieser Container ist durch die Kommune genehmigt und bei der zuständigen Abfallbehörde des Kreises angezeigt.
„Wir versprechen uns von der Kooperation, dass sie den beteiligten Wohlfahrtsverbänden eine verlässliche Grundlage für ihre gemeinnützige Altkleidersammlung im Märkischen Kreis bietet“, so die Hoffnung von Landrat Gemke. Anschließend bedankte er sich für die konstruktive Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden, die bei der Ausweisung eines flächendeckenden, kreisweiten Containernetzwerkes mitgearbeitet haben.
In den nächsten Wochen werden rund 400 Container der beteiligten Wohlfahrtsverbände an über 200 Standorten mit dem Kooperationslogo gekennzeichnet. Gemeinnützige Organisationen, die noch nicht der Kooperation beigetreten sind, können dies auch in Zukunft noch. Informationen hierzu erteilt Hans-Joachim Grevers, Fachdienst Umweltschutz und Planung unter 02351/966-6391 im Lüdenscheider Kreishaus.
Bei Fragen zu Sammlungen und Container-Standplätzen können sich Bürgerinnen und Bürger direkt an den jeweiligen Wohlfahrtsverband wenden. Die Kontaktdaten befinden sich auf den Containern.
Hintergrund
• Beschlüsse der Bürgermeister-Konferenzen am 25.Mai 2012 (keine gewerblichen Sammlungen zuzulassen) und am 14. Dezember 2012 (Auftrag an die Verwaltung, eine Kooperation mit den karitativen Organisationen einzugehen)
• Erstes Treffen mit den Karitativen am 21. März 2013 im Kreishaus
• 17. Juni 2013 Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung (die Verwaltung wurde beauftragt, einen Kooperationsvertrag abzuschließen)
• Am 01. Juli 2013 zweites Abstimmungsgespräch mit den Karitativen und dem Märkischen Kreis.
• Im Verlauf des Herbstes Abstimmung zwischen Karitativen, Kommunen und Kreis zur Bereit-stellung öffentlicher Flächen für weitere Altkleidercontainer.
• Am 16. Dezember Vertragsunterzeichnung im Lüdenscheider Kreishaus.