Mit Christel Voßbeck-Kayser kommt wieder eine Altenaerin in den Bundestag – allerdings erst nach einer hoch spannenden Zitterpartie und über die Reserveliste der CDU. 54 Stimmen mehr entschieden über die erneute Direkt-Wiederwahl von Dagmar Freitag (SPD) in den Deutschen Bundestag. Somit sitzen nun zwei Frauen für den märkischen Nord-Kreis im Bundestag.
Der Wahlbezirk Märkischer Kreis II, zu dem auch Altena und Nachrodt-Wiblingwerde gehören, blieb am Sonntagabend lange offen. Die erfahrene Politikerin Dagmar Freitag aus Iserlohn und ihre Herausforderin Christel Voßbeck-Kayser lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, als die Wahlergebnisse am Abend aus dem Wahllokalen eintrudelten. Nachdem Christel Voßbeck-Kayser lange Zeit schon als Gewinnerin festzustehen schien, drehte sich das Blatt erst am späten Abend. Um 21.40 Uhr lag Dagmar Freitag nur ein paar Dutzend Stimmen vorn und immer noch fehlte eine Schnellmeldung. Sie hätte alles wieder umkehren können. Doch letztlich baute Dagamar Freitag ihren hauchdünnen Vorsprung noch einmal leicht aus – zur schweren Enttäuschung der Altenaer CDU-Parteifreunde, die bei Pilling in der Nette feierten.
Über die Reserveliste in den Bundestag
Damit musste Christel Voßbeck-Kayser auf ihre zweite Chance hoffen: einem Einzug in den Bundestag über die Reserveliste. Die erfahrenen Partei-Kollegen hatten zwar bereits hochgerechnet: Es müsste noch passen, dank des bundesweiten Wahlergebnisses der CDU. Doch das Verfahren ist kompliziert, weil die Liste erst dann berechnet werden kann, wenn alle Wahlergebnisse feststehen. Christel Voßbeck-Kayser stand auf Platz 36 der CDU-Landesliste. Um 3 Uhr nachts, am Montagmorgen also, postete Christel Voßbeck-Kayser auf ihrer Facebook-Fanseite: „Wir haben es geschafft – für frischen Wind in unserem Wahlkreis! Vielen Dank an euch alle!!!“
Knappe Wahlergebnisse gab es im Märkischen Kreis allerdings auch schon früher. Als letzter Altenaer saß Alt-Bürgermeister Günter Topmann bis vor 30 Jahren im Bundestag, bis er völlig überraschend von Wolfgang Lohmann (CDU) aus Lüdenscheid übertroffen wurde.
Weitere Infos zum Beispiel auf den Seiten der Kandidatinnen:
www.dagmar-freitag.de
www.vossbeck-kayser.de
Von 206.189 Wahlberechtigten hatten 145.230 ihre Stimme abgegeben. Damit lag die Wahlbeteiligung mit 70,44 Prozent lag auf ähnlichem Niveau (69,66 Prozent) wie bei der Bundestagswahl vor vier Jahren.
Im Süd-Kreis deutliche Mehrheit für die CDU
Deutlich gewonnen hat CDU-Bundestagsabgeordneter Dr. Matthias Heider den Wahlkreis 149 Olpe-Märkischer Kreis I, zu dem aus dem Märkischen Kreis die Städte und Gemeinden Halver, Herscheid, Kierspe, Lüdenscheid, Meinerzhagen und Schalksmühle gehören. Sieben Kommunen aus dem Kreis Olpe kommen hinzu. Heider holte bei den Erststimmen 51,67 Prozent und verbesserte sich damit gegenüber dem Wahlergebnis von 2009 um 4,27 Prozentpunkte. Bundestagsabgeordnete Petra Crone von der SPD kam auf 32,73 Prozentpunkte, 4,43 Prozent mehr als bei der Bundestagswahl 2009. Alle anderen Bewerber spielten keine Rolle. Von den 210.836 Stimmberechtigten hatten 150.489 ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag somit bei 71,38 Prozent.